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Das tägliche Leben

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Während die privaten Geschäfte durch den Einfluss des Hellenismus hauptsächlich von Sklaven besorgt wurden, widmete sich der vornehme Römer selbst im wesentlichen den öffentlichen Angelegenheiten und dem Vergnügen. Früh morgens nach dem ersten Frühstück (ientaculum), das aus Brot, Früchten, Käse u.ä. bestand, empfing er zur salutatio, dem Morgengruß, seine Freunde und Klienten. In deren Begleitung begab er sich dann aufs Forum zur Volksversammlung oder Gerichtsverhandlung oder in die Senatssitzung. Um die Mittagszeit wurde dann ein zweites Frühstück (prandium) von warmen oder kalten Speisen eingenommen. Danach folgten Mittagsruhe, Bad und Körperübungen. Gegen 16 Uhr fand die Hauptmahlzeit (cena) statt, an die sich dann häufig noch ein Trinkgelage (comisatio) bis tief in die Nacht anschloss. Sonst wurde der Nachmittag mit Besuchen oder Zerstreuungen ausgefüllt.

Forum Romanum

Forum Romanum

Die cena nahm man in den meist am Peristyl gelegenen Speisezimmern (triclinia) ein. Hier stand ein quadratischer Tisch, um diesen auf drei Seiten Sofas mit je drei Plätzen, auf denen sich die Männer nach griechischer Sitte lagerten (accumbere), Triclinum - römisches Speisezimmerwährend die Frauen saßen. Die Gäste nahmen den lectus medius, an dessen rechtem Ende der Ehrenplatz war, und den lectus summus ein, der Wirt mit seiner Familie den lectus imus. Die Hauptmahlzeit bestand aus dem gustus, einem Amuse-Gueule oder einer Vorspeise in Form von appetitanregenden Speisen (Salate, Fische, Eier), wozu man mulsum, ein Gemisch von Wein und Honig, trank. Dann folgte die  eigentliche cena mit mehreren Gängen (fercula) von Gemüsen, Fleisch und Fisch, wozu verschiedene Weine gereicht wurden, schließlich den secundae mensae, dem Nachtisch von Backwaren und Früchten. Wenn eine comisatio sich anschloss, so bestimmte man durch Würfel einen magister bibendi, der das Verhältnis der Mischung des Weines mit Wasser und das Maß der Trinkbecher vorschrieb. Die Gäste salbten sich mit wohlriechendem Öl und schmückten sich mit einem Kranz. Zur Unterhaltung dienten Deklamationen (Vorträge) und musikalische Vorträge, in späterer Zeit Vorstellungen von Schauspielern, Tänzerinnen und ähnliches.

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